Frankfurt
Der Microsoft-Case: Die Bedeutung von CEO Evaluation
Der Microsoft-Case demonstriert eindrucksvoll, wie durch einen Prozess aus CEO Evaluation und Weiterentwicklung des CEO eine tiefgreifende Transformation einer Organisation erreicht werden kann. Dies führt nicht nur zu einer gesteigerten Leistungsbereitschaft, sondern verbessert auch signifikant die finanziellen Ergebnisse.
Die Herausforderung
Als Satya Nadella 2014 die Führung bei Microsoft übernahm, sahen Investoren und Marktbeobachter den Konzern als ein Technologieunternehmen, das wesentliche Markttrends verpasst hatte und dessen Relevanz abzunehmen drohte. Mitarbeiterumfragen offenbarten eine Belegschaft, die von Frustration, Resignation und Müdigkeit geprägt war. Die vorherrschende Unternehmenskultur war auf die Bewahrung des Status quo ausgerichtet, wenig innovationsfreudig und gekennzeichnet durch eine komplexe Organisation, die Führungskräften und Mitarbeitern das Vermeiden von Verantwortung ermöglichte. Diese Kultur führte dazu, dass Entwicklungszyklen für Produkte kompliziert, langwierig und fehleranfällig waren, wodurch neue Trends wie „Mobile“ und „Cloud Computing“ verpasst wurden. Zudem war Microsoft auf dem hart umkämpften Markt der Tech-Talente weit abgeschlagen.
Unser Impact
Ausgangspunkt einer umfassenden kulturellen Transformation war die Neugestaltung der CEO Evaluation durch die Einführung von 360-Grad-Feedback, Selbstreflexion und Benchmarking. Die Bewertungskriterien wurden um einen stärkeren Fokus auf Fähigkeiten zur kulturellen Transformation und Innovationsförderung erweitert. Die jährlichen Ergebnisse der CEO Evaluation wurden zudem intensiv und transparent im Board diskutiert und bildeten die Grundlage für ein kontinuierliches Entwicklungsprogramm des CEOs.
Diese strategischen Veränderungen dienten als Katalysator für die Neuausrichtung der Bewertungsstandards von Leistung und Entwicklung auf allen Ebenen der Organisation. Dies förderte eine Kultur der Wachstumsmentalität, die auf kontinuierlichem Lernen, Verbesserung und Anpassung basiert. Der Erfolg dieser Transformation stützte sich auf zwei wesentliche Säulen: der Erkenntnis, dass Veränderung an der Spitze beginnt und die kulturelle Prägung maßgeblich von dort ausgeht, sowie der konsequenten globalen Implementierung der neuen Leistungsbewertungsstandards.
Der Erfolg
Die positiven Auswirkungen dieser kulturellen Transformation auf die finanziellen Kennzahlen und die Unternehmensbewertung manifestierten sich nach 3 Jahren. Während Microsoft von 2004 bis 2014 ein Gewinnwachstum von 26,5 Prozent verzeichnete, beschleunigte sich dieses in der Dekade von 2014 bis 2024 auf 34 Prozent1. Im Jahr 2013 rangierte Microsoft mit einer Marktkapitalisierung von 310 Milliarden US-Dollar noch auf Platz fünf der wertvollsten Unternehmen weltweit. Bis 2024 stieg die Marktkapitalisierung auf beeindruckende 3.000 Milliarden US-Dollar, womit Microsoft zum wertvollsten Unternehmen der Welt avancierte2. Parallel dazu verbesserte sich die Mitarbeiterzufriedenheit, die regelmäßig durch Umfragen evaluiert wird, deutlich. Heute zählt Microsoft weltweit zu den begehrtesten Arbeitgebern für ambitionierte Technologietalente.
Diese Verbesserungen sind ein direktes Ergebnis der CEO-Evaluation und -Entwicklung sowie der darauf aufbauenden Neuausrichtung der Bewertungsstandards auf allen Organisationsebenen, die als einer der Hauptfaktoren für den Erfolg gelten. Analysten und Marktbeobachter erkennen in Microsoft heute eine der innovationsfreundlichsten und leistungsstärksten Organisationen der Welt. Dies manifestiert sich nicht zuletzt in der führenden Rolle des Unternehmens im Bereich der künstlichen Intelligenz.
Autoren
1 Statista. (2024b, Januar 3). Nettogewinn der Microsoft Corporation bis 2023. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/155721/umfrage/entwicklung-des-nettogewinns-der-microsoft-corporation-seit-dem-geschaeftsjahr-2002/
2 Companies ranked by Market Cap – CompaniesMarketCap.com. (o. D.). https://companiesmarketcap.com/
